Bebauung Hindenburgplatz: Stellungnahme

 In unserer Stadt fehlen kleine Wohnungen für Studierende und Senior*innen. Diese sollen auf dem Areal am Hindenburgplatz entstehen. Wir Grüne lehnen die Versiegelung der großen Fläche des Wasserkamps ab, auf der größtenteils Einfamilienhäuser/Doppelhaushälften entstehen werden. Der Anteil des Sozialwohnungsbaus wird hier nur 20 % betragen. Eine wachsende Stadt wie Hildesheim benötigt passende Wohnungen für Studierende und bezahlbaren, menschenwürdigen Wohnraum für Ältere und Geflüchtete.

 Ein weiterer ausschlaggebender Punkt dem Vorhaben zuzustimmen, ist die Nutzung der Gebäude durch die AWO, die dort ihre Großtagespflegestelle, ihre vielseitigen Beratungsangebote und ihre Verwaltung ansiedeln möchte. Zudem sollen alle Angebote für die Aufsuchenden und die Mitarbeitenden barrierefrei erreichbar sein. Am Hindenburgplatz entsteht mit der AWO ein attraktives, soziales Angebot, das über eine gute ÖPNV-Anbindung für eine älter werdende Bevölkerung und Menschen ohne PKW und Fahrrad erreichbar ist. Auf dem Areal ist zusätzlich ein „Pocketpark“ geplant, der öffentlich zugänglich sein soll.

 Für uns war es ein schwieriger Abwägungsprozess. Auf der einen Seite der Gewinn für die Hildesheimerinnen und Hildesheimer durch attraktive, soziale Beratungsstellen im Herzen der Stadt und auf der anderen Seite die ökologischen Auswirkungen durch die Bebauung. Durch einen Änderungsantrag, den wir Grüne angestoßen haben, wurde deutlich, dass wir die ökologischen Auswirkungen erkannt haben. An den Verkauf des Grundstücks wurden Bedingungen geknüpft, die sich auch mit der CO²-Bindung beschäftigen. So muss zuerst durch die Stadt und den Investor geprüft werden, ob eine Verpflanzung des Baumes möglich ist. Wenn eine Untersuchung dieses ausschließt, müssen Bäume im direkten Umfeld gepflanzt werden, um den Verlust durch die Buche zu kompensieren.

 Alle diese von mir aufgezeigten Maßgaben müssen erfüllt sein, bevor der Kaufvertrag abgeschlossen werden kann. Dies haben wir und werden wir auch in den künftigen Sitzungen kritisch begleiten.

Anmerkung: Nach Verfassen der obigen Stellungnahme stand ja nun auch in der HAZ, dass Investor (Hanseatic) und AWO die Fällung der Buche kritisch sehen und möglicherweise eine andere Planung für die AWO favorisieren. Diese Haltung hat ihren Grund auch in Gesprächen, die ich mit der AWO geführt habe und führe. Ich bitte aber um Verständnis, dass der Inhalt dieser Gespräche bis zu einem zu veröffentlichenden Ergebnis vertraulich ist.

Ulrich Räbiger
(Fraktionsvorsitzender)

7.9.22

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